Bunt macht glücklich. Retten auch.

Wer bestellt denn Essen mit der Post? Nie im Leben hätte ich gedacht, dass ich das mal machen werde. Es hat sich komisch angefühlt. Tut es immer noch ein bisschen. Aber ein anderes Gefühl überwiegt. Der Stolz, Lebensmittel gerettet zu haben, die sonst im Müll gelandet wären.

Gerade im Winter nimmt die Auswahl an Obst und Gemüse ja deutlich ab. Vor allem, wenn man darauf achtet, möglichst nach Saisonkalender zu essen. Und deshalb habe ich mir zweimal die Retterbox von etepetete kommen lassen.

Darin befindet sich biologisch angebautes Gemüse aus Bayern und in meinem Fall auch noch Obst, denn ich hatte mich für die Mix-Box-Family entschieden. Hier ein Beispielfoto.

Sie enthält genug Obst- und Gemüse für zwei Wochen und vier Personen. Zumindest bei uns war das so. Der Preis: 29,90 Euro.

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Der Versand

Ich hatte ein bisschen Angst vor dem Versand. Ich wusste ja nicht, wie lange das Paket unterwegs sein würde. Und dann auch noch in der Kälte! „Vielleicht bin ich nicht da, wenn der Postbote kommt, dann steht es bei Minusgraden vor der Tür und da Obst erfriert“, dachte ich. Ein anderer Gedanke drehte sich um die Haltbarkeit der Produkte. Wenn sie schon an der Grenze der Genießbarkeit wären, würden sie dann ohne Fäulnisanzeigen hier ankommen oder zumindest so lange halten, dass ich nicht alles an zwei Tagen verarbeiten muss?

Tatsache ist: Der Versand dauerte beide Male genau einen Tag! Und da das Gemüse sowieso Wintergemüse war, verträgt es Kälte sehr gut. Und auch dem Obst haben die paar Stunden vor meiner Haustüre nicht geschadet. Der Karton isoliert und ein bisschen Holzwolle für empfindliche Sorten wirkt auch gut gegen niedrige Temperaturen.

Das Gefühl

Als die erste Kiste kam, war ich fast ein bisschen aufgeregt. Ich hoffte, dass nicht zu viele Sorten drin sein würden, die ich nicht mag oder von denen ich nicht weiß, was ich damit anfangen sollte. Aber ich war sehr positiv überrascht und voller Tatendrang. Und wenn die Zutaten schon da sind, muss man gar nicht so viel überlegen, was man morgen einkauft, sondern was man mit dem, das man hat, eben kocht.

Inhalt Box 1

Drin war alles, was auf diesen beiden Fotos zu sehen ist. Ich war so motiviert, dass ich natürlich sofort damit begann, die Waren zu verarbeiten. Doch zuerst hab ich einen Apfel gegessen. Da waren’s nur noch drei. 

Inhalt Box 2

Zwei Wochen später kam die zweite Retterbox bei uns an. Auf dem Bild seht ihr, was enthalten war.

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Die Qualität

Ich kann überhaupt nicht meckern! Sämtliches Obst und Gemüse war von hervorragender Qualität und Frische. Die Äpfel aus der ersten Box waren so lecker, dass wir sie am ersten Tag aufgegessen haben. Die Tomaten so niedlich und gut, dass ich sie beim Kochen nebenher ganz allein verputzt habe. Ich habe mich auf der Seite von etepetete natürlich gut informiert, woher die Produkte stammen. Sie sind nie in den Handel gelangt und werden quasi schon am Großmarkt oder beim Bauern abgeholt.

Vielleicht, weil die Karotten zu kurz, die Schwarzwurzeln zu schief, die Kiwis zu klein oder die Mandarinen zu rund waren? Ich verstehe nicht, warum die Kunden in Super- und Biomärkten nicht mehr mit dem vermeintlich nicht perfekten Gemüse konfrontiert werden. Vielen würde es wahrscheinlich gar nichts ausmachen. Wenn ich im Laden so kleine Kiwis kaufen könnte, wie die in der Retterbox, würde ich nur die nehmen. Sie sind nämlich gerade perfekt für eine Portion Müsli.

Es war insgesamt nur ein einziges „Stück“ dabei, das ein bisschen weich und deshalb nicht schön zu essen war. Eine Orange, die wir kurzerhand ausgepresst haben. Frischer Orangensaft ist ja auch mal fein und sonst bei uns der exotischen Herkunft wegen eher tabu.

Die Verarbeitung

Frau Schubert wurde sehr kreativ und hat endlich auch Dinge gegessen, die sie vorher nie probiert hat. Etwa Grünkohl und Datteln. Beides ist sehr lecker und wurde schnell verarbeitet.

Zuerst gab es eine Wirsingpfanne mit Zwiebeln und Nudeln. Für die Kinder habe ich Süßkartoffelpommes gemacht.

Am nächsten Tag gab es Toast Hawaii – die Kindheit ließ grüßen und mein Mann, selbst mein Papa waren begeistert.

Und auch für den Rest hatte ich genügend Ideen. Kartoffeln und Zwiebeln braucht man sowieso immer und eine Paprikaschote schmeckt auch zur Brotzeit lecker.

Für alle, die ein bisschen Kreativhilfe benötigen, liegt immer ein Rezeptvorschlag bei. Und auch auf der Homepage von etepetete gibt es viele Rezeptideen.

Das Fazit

Die Menge ist absolut ausreichend für zwei Wochen und es  ist irgendwie entspannend, dass man sich nicht ums Einkaufen von Obst und Gemüse kümmern muss. Im Sommer werde ich die Box nicht benötigen, aber für den Winter ist das eine sehr gute Methode, um an frische Produkte zu kommen.

Der Preis ist gerechtfertigt, weil ich es gut finde, dass die Sachen nicht verschleudert werden. Die Qualität ist nämlich super und das kann man auch durch angemessene Preise würdigen.

Das Gefühl, Lebensmittel vor der Tonne gerettet zu haben, ist übrigens unbezahlbar. 

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14 Gedanken zu “Bunt macht glücklich. Retten auch.

  1. Ich finde es schön, dass auch solche Biokisten bei Ihnen, Frau Schubert, Erwähnung finden! Warum nicht per Post mit dem einen Postauto oder wie bei uns per Lieferservice, denn die Gärtnereien sind eh auf dem Land bzw. am Stadtrand und wenn jeder einzeln fährt, ist es noch mehr Gefahre. In meiner Biokiste einer regionalen Gärtnerei sind auch immer sehr gute Lebensmittel mit möglichst null Plastikverpackung, von denen mal die ein oder andere Sache nicht so perfekt ist, dass sie im Supermarkt landen würde.Wie z.B. eine Tomate mit einer Knollennase oder eine Doppelkartoffel in Herzform. Das ist so lustig, dass man vor der Verarbeitung noch schnell ein Fotoshooting macht :-)

    1. Liebe Sabine,

      Sie haben vollkommen recht! Undmit diesem Verkehrsargument hat mich etepetete auch überzeugt. Und ja, das stimmt auch: Biogemüse, dass anders aussieht, ist manchmal viel liebenswerter ❤️

  2. Vielen Dank für diesen Erfahrungsbericht! Ich finde die Idee einfach nur klasse. Es werden so viele Lebensmittel weggeschmissen, die man eigentlich noch verwenden könnte einfach nur weil sie ein paar unschöne Stellen haben. Das tut mir immer in der Seele weh so was zu sehen. Toll zu wissen, dass diese Lebensmittel nun auch Verwendung finden können.

  3. Großartige Idee zum Jahresanfang! Auch wenn der eigene Garten noch nicht so viel hergibt, kann man sich schon auf die frische ‚Ernte‘ freuen:)Vielen Dank auch für den Gutschein! Hat bestens funktioniert:D

  4. Ich überlege schon einige Zeit, mir diese Boxen kommen zu lassen… schön, hier auf Ihrem Blog Erfahrungen von Ihnen und anderen zu lesen! Allerdings habe ich noch eine Frage… Der Inhalt der 1. Box erscheint mir abwechslungsreicher als der der 2. Box, in der ja überwiegend Kartoffeln und Karottensind und auch viel weniger Obst… dafür wäre mir der Preis von €23,90 zu hoch! Oder ist es eine Art „Mischkalkulation“ -also mal eine bessere/ üppigere Box, mal eine kleinere?

    Vielen Dank im Voaus für hoffentlich viele aufschlussreiche Antworten,

    Andrea

  5. Liebe Frau Schubert, eine liebe Freundin hat mir deinen Blog empfohlen und ich bin begeistert!!! Danke, dass du si viel über deine Erfahrungen schreibst und sie mit uns teilst. Für die Spülmaschine hab ich schon sowohl dein Waschpulver, wie auch den Klarspüler ausprobiert und es klappt hervorragend.
    Was etepetete angeht, so habe ich allerdings eine andere Erfahrung gemacht und auch lange mit ihnen telefoniert. Spätestens bei der Ananas und beim Ingwer wurde ich stutzig. Prompt hat sich leider herausgestellt, dass sie auf ihrer Seite zwar mit lokalen Bauern werben, aber EU bio beziehen (und was davon zu halten ist, ist ja bekannt…)
    Etepetete hat einen Blog, auf dem steht woher das Gemüse kommt, das sie so lustig weiterschicken und das ist richtig enttäuschend! Genau der selbe Kram wie bei Alnatura… Dann fahr ich da lieber mit dem Radl hin und beanspruche keinen Service nach Hause.
    Ich war total enttäuscht, von krummem Gemüse keine Spur, Ingwer aus China uns Ananas aus Peru…
    Schau noch mal nach und schreib mir bitte, was du davon hältst. Ich war von der Idee auch so begeistert und dann doch bitter enttäuscht.
    Liebste Grüße und schönen Tag Viola

    1. Liebe Viola,

      jetzt hab ich ganz vergessen, deinen Kommentar freizuschalten. Ich wollte schon die ganze Zeit antworten.
      Mich hat das auch stutzig gemacht und ich habe das exotische Obst auch kritisch hinterfragt. Aber mich hat die Aussage überzeugt, dass diese Ware auf dem Großmarkt aussortiert wird und im Müll landen würde. Und manche Dinge werden vielleicht auch frisch bezogen, sonst wären die Kisten vielen Leuten wohl zu eintönig.
      Wie ich schon mal geschrieben habe, finde ich die Kiste eine gute Alternative für alle, die keinen MArkt vor der Tür haben und für den Winter. Im Sommer, wenn heimisches Gemüse wächst, brauche ich sie nicht.

      Viele Grüße,
      Frau Schubert

  6. Apropos frisch gepresster Orangensaft bzw. Verzicht darauf: Es gibt die Möglichkeit, bei spanischen Bio-Bauernhöfen einen oder einen halben Orangenbaum zu adoptieren. Zur Erntezeit bekommt man dann die jeweilige Menge in mindestens 5-kg-Einheiten geschickt. Ich habe das vor ein paar Wochen bei naranjasdelcarmen.com gemacht und bin schon sehr gespannt. Dazu werde ich mir eine israelische, manuelle Saftpresse anschaffen, die bis auf einen Trichter komplett plastikfrei ist. Dasselbe gibt’s übrigens auch für Mandeln oder Zitronen. Die kann man auspressen und den Saft in kleinen Flaschen oder Gläsern einfrieren.
    Naranjasdelcarmen bietet übrigens auch hochwertiges Olivenöl an, das im 2,5-l-Metallkanister verschickt wird.

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