Liebe Leserinnen und Leser, ich habe schon die ganze Woche hin und her überlegt, wie ich mit dem Verlauf der Corona-Epidemie umgehe. Schließlich bin ich sehr viel unterwegs, trete vor hunderten von Menschen auf – meist in engen Räumen. Heute wurde mir die Entscheidung abgenommen.
11.03.2020 – 12.45.00 Uhr:
Das Telefon klingelt, der Praktikums-Betrieb meines Sohnes meldet sich. Alle Praktika werden vorzeitig beendet.
11.03.2020 – 13.00 Uhr:
Auf der Homepage der Schule, die mein Sohn besucht, wird darauf hingewiesen, dass die Schule bis 20. März geschlossen bleibt. Es gibt dort einen bestätigten Corona-Fall.
Das und die Tatsache, dass auch die Besucher*innen der Vorträge offenbar vorsichtig geworden sind, hat mich dazu veranlasst, mit den Veranstaltern Kontakt aufzunehmen. Ich habe auch mit dem Gesundheitsamt gesprochen, um deren Einschätzung zu hören.
Karten wurden zurückgegeben
Am Freitag, 13.03.2020, sollte ein Vortrag in Darmstadt stattfinden. Der Vorverkauf lief sehr gut. In den letzten Tagen gaben etliche Kunden*innen ihre Karten jedoch wieder zurück – aus Angst, sich anzustecken. Daraufhin entschieden wir gemeinsam, die Veranstaltung abzusagen.
In diesem Zuge musste auch mein Besuch an der Waldorfschule Dietzenbach, der für den Freitagvormittag geplant war, abgesagt werden.
Oberhaid fällt aus
In Oberhaid sollte am Samstag neben dem Vortrag auch ein Workshop stattfinden, der längst ausgebucht war. Auch diese beiden Veranstaltungen können nicht stattfinden. Denn auch Schüler*innen aus Oberhaid besuchen die selbe Schule wie mein Sohn.
Wie geht es weiter?
Ehrlich gesagt, weiß ich das noch nicht. Es folgen etliche Vorträge – eben auch in Südbayern. Teilweise auch mit älteren Teilnehmern.
Ich fühle mich verantwortlich, möchte nicht, dass jemand unnötig der Gefahr einer Ansteckung ausgesetzt wird. Ich bin niemand, den schnell die Panik packt. Dennoch ist so ein Vortrag eine Ansammlung zahlreicher Menschen und man muss sich nun die Frage stellen, ob das in dieser Zeit unbedingt sein muss.
Und deshalb kann ich nur sagen: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben! Die Termine werden nachgeholt!
Und ich halte euch natürlich auf dem Laufenden, wie wir mit den nächsten Vorträgen verfahren.
Bleibt gesund!
Ich sehe den Virus aktuell als unser kleinstes Problem. Bitte werdet sensibel dafür, was zur Zeit in unserer Gesellschaft passiert. Wir sind jetzt an dem Scheitelpunkt angekommen, von dem so viel geträumt haben: „So kann es nicht weitergehen. Es muss einfach etwas passieren!“
Lasst uns jedoch nicht blind werden. Hinterfragt alles, was euch zu Ohren kommt.
Lasst eure Gedanken nicht einsperren, lasst die Angst nicht Einzug in euer Herz einziehen.
Jahrzehnte haben wir und unsere Vorgänger gekämpft, um z. B. das Thema unverpackt in das tägliche Leben zu holen. All diese Erfolge der letzten Jahren sehe ich in großer Gefahr.
Wie soll die Unverpackt-Bewegung überleben, wenn ich jetzt sogar das Geld beim Bezahlen nicht mehr direkt in die Hand reichen darf?
Lasst euch nicht manipulieren von dem Gedankengut das überall kursiert.
In jeder schweren Krise steckt die Möglichkeit einer großen positiven Veränderung.
Konzentriert euch auf die Fragestellung: „Was können wir jetzt machen, damit die Welt besser wird?“ Verfallt nicht in Ummacht. Sorgt euch nicht. Seht nicht schwarz. (Angst mach manipulierbar!)
Seit Teil dieser großartigen Chance, die Gesellschaft und das gesamte Gefüge wieder zu reseten.
Wir alle haben gesehen, dass es so, wie es bisher gelaufen ist, nicht funktionieren kann.
Jetzt sind wir alle gefragt!
Seit stark! Konzentriert euch in euren Gedanken immer wieder an die „lebenswerte Welt“ von der wir alle träumen. Lasst uns zusammen für eine bessere Zukunft arbeiten und bleibt standhaft.
Wir sind mächtig. Wir sind viele. Wir sind stark und wir lassen uns nicht unsere Träume stehlen!
Für eine lebenswerte Zukunft!
Sehr schön geschrieben!
Liebe Frau Schubert. Gerne können Sie meinen Text in z. B. Blogbetrag aufnehmen. Ich würde mich freuen, wenn dieser Text viele -sehr viele- Leser erreicht.
Bitte korrigieren Sie vorher die Rechtschreib- und Satzbaufehler
Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie alles Gute