Gute Nachrichten aus München

Das Thema „unverpackt Einkaufen“ bewegt meine Leser und die Besucher meiner Vorträge besonders. Das sehe ich vor allem an den vielen Kommentaren unter Instagram-Beiträgen, die ich zu dem Thema veröffentliche. Viele haben einfach Schwierigkeiten, mit der Dose an der Theke einzukaufen. Umso mehr freut es mich, dass ich gute Nachrichten aus München mitbringen konnte.

Im Februar habe ich mich mit Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber in seinem Forchheimer Büro getroffen. Er wollte wissen, was ich tun würde, um Bayern umweltfreundlicher zu machen und das Müllproblem anzugehen.

Einer meiner Wünsche:

Es muss ein Handlungsempfehlung für den Einzelhandel geben, wie man mit mitgebrachten Behältern an den Theken umgeht.

Und diese Empfehlung wollte ich auf einer DIN A4-Seite, nicht in einem ganzen Katalog. Letzte Woche nahm ich am Runden Tisch zum Thema „Pack mer´s – Sparsamer und sinnvoller Umgang mit Verpackungen“ teil. Einem Treffen verschiedener Verbände und Händler mit dem Ministerium, um Maßnahmen zur Müllvermeidung zu besprechen. Und dort gab´s die gute Nachricht: Das Merkblatt ist fertig und für jeden online einsehbar.

Was bedeutet das?

Dieses Merkblatt ist die offizielle Erlaubnis für Händler, Lebensmittel in mitgebrachte Behältnisse zu füllen. Gleichzeitig ist sie eine Handlungsempfehlung für die Mitarbeiter hinter den Theken. Das Blatt kann im Laden ausgehängt werden – sowohl für Kunden als auch für Beschäftigte.

Es sollte auf jeder Seite der zuständigen Lebensmittelüberwachung zum Download bereitstehen. Da das jedoch noch nicht der Fall ist, können Kunden auf das Staatsministerium für Umwelt- und Verbraucherschutz verweisen oder sich das Blatt hier ausdrucken und mitnehmen.

Warum gilt das nur für Bayern?

Leider ist es so, dass jedes Bundesland seine eigenen Regeln macht. Sogar jeder Landkreis kann Regeln erlassen und Verbote aussprechen. Das macht es natürlich schwer. Aber es lohnt sich, bei seiner Behörde nachzufragen oder auf den Internetseiten der jeweiligen Ministerien nachzusehen. Ich hoffe, dass Bayern Vorbild für andere Bundesländer sein kann, was das angeht. Denn letztlich sollte es überall Ziel der Politik sein, den Wünschen der Wähler zu entsprechen und sich für mehr Umweltschutz einzusetzen.

Hier geht’s zum Download: Merkblatt Einkaufen mit eigenen Behältern

 

 

15 Gedanken zu “Gute Nachrichten aus München

  1. Super, dass sich die offziellen Stellen (jetzt endlich!) des Themas annehmen! Ich nehme seit zwei Wochen meine eigenen Dosen zum Einkaufen mit und muss sagen, in „meinem“ Edeka (Lankreis Friesland/Niedersachsen) klappt es wunderbar. Ob es hier auch so ein Merkblatt gibt, weiß ich aber nicht. Ich persönlich ärgere mich über mich selbst, dass ich das nicht schon längst gemacht habe … ist so einfach…

  2. ..gute Initiative…wir machen das schon eine ganze Weile so, aber halt inoffiziell, nur auf dem lokalen Biomarkt. Da wir aus Fürstentümern bestehen, müssen alle Fürsten separat überzeugt werden…Landesgrenzen sind ziemlich undurchdringlich…

  3. Gibt es einen Link direkt auf die Seite des Ministeriums? Würde das gerne an Läden weiterleiten. Denke dazu wäre ein Direktlink besser.
    Über die Suchfunktion dort habe ich leider Nichts gefunden.

  4. Eine super Sache! Ich habe das Merkblatt mal an das Umweltministerium Schleswig-Holstein gesendet…. was Bayern kann, müssen wir hier oben doch auch schaffen! Einige EDEKA-Filialen haben hier Pfandsysteme mit Kunststoff-Mehrweg-Behältern. Funktioniert auch super. In vielen anderen Supermärkten gibt es das aber leider noch nicht. Ich hoffe das ändert sich bald!

  5. Ich hoffe die Baden-Württemberger haben ebenfalls diese Einsicht und viele Einzelhändler gehen dem guten Beispiel nach. In unserem Edeka jedenfalls kann man bereits mit dem eigenen Behälter einkaufen. Wenn auch mit viel Missmut der Verkäufer. Geb ich aber nen feuchten F…..drauf

  6. Das ist eine tolle Nachricht.
    Heute möchte ich ein Thema aufgreifen, das mich beim Einkauf irritiert hat.
    Bei unserem Edeka Supermarkt gibt es eine Käsetheke. wenn ich dort einkaufe, öffnet die Verkäuferin die riesige Folie um den Käse, schneidet das gewünschte Stück ab, wirft die Folie weg und macht eine riesige neue Folie drum herum.
    Das muss sie so machen, sagt sie auf Nachfrage, Hygienevorschriften…, da Käse so empfindlich ist.
    Ist es in so einem Fall nicht nachhaltiger, gleich Käse aus der Theke abgepackt zu kaufen?
    Mich würde auch interessieren, ob das in anderen Läden genauso gehandhabt wird.

    1. Das erlebe ich auch oft. In kleineren Läden nehmen sie die Folie oft mehrmals. Problem ist bevor allem, dass sich Frischhaltefolie so verklebt, dass man sie nicht mehr auseinander bekommt. Mit Bienenwachstüchern hätte man das Problem nicht, dann würde man aber auch den Käse nicht mehr sehen…

  7. Also wir kaufen seit ca Januar bereits mit selbst mitgebrachten Dosen ein und das wirklich voll auf dem Lande. In der Metzgerei gibt es Lob dafür. Und beim Edeka haben sich mittlerweile auch alle daran gewöhnt. Nur von manchen anderen Kunden wird man oft pikiert angesehen. Das war am Anfang schon echt hart. Aber mittlerweile ist es mir egal. Ich habe zwei kleine Kinder und möchte unsere Umwelt und Welt schön für sie erhalten und ihnen ein gutes Umweltbewusstsein vermitteln.
    Bin gerade dabei bei uns in der Arbeit auch auf zumindest plastikfreien Milchkonsum umzustellen. Vom Bauern nebenan.. bei 45 Tetra packs die Woche schon eine ganze Menge :-)
    Wie geht es euch da – ich habe irgendwie das Bedürfnis alle zu missionieren und muss mich wirklich immer am Riemen reissen, dies nicht im Freundeskreis zu tun. Aber es macht mich so wütend wenn ich sehe wie verantwortungslos manche Menschen sind.
    Habe das Bedürfnis irgendwie mehr zu tun aber wie….

    1. Liebe Verena,

      da bist du auf einem super Weg!
      Lass dich nicht entmutigen. Ich fürchte aber, mit missionieren kommst du nicht weit. Wenn du tust, was du tust, bist du Vorbild. Einige werden sich ein Beispiel nehmen, andere nicht. Konstruktive Vorschläge machen ist in Ordnung. Aber der erhobene Zeigefinger stößt leider oft auf Ablehnung.

      Liebe Grüße,
      Nadine

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