Anzeige. Schmuck gehört neben Büchern und Spielsachen zu den beliebtesten Weihnachtsgeschenken. Kein Wunder, schließlich verschenkt man so bleibende Werte, eine schöne Erinnerung an einen lieben Menschen und Schmuck eignet sich für Groß und Klein. Auf die Verpackung kommt es dabei gar nicht so sehr an. Aber weißt du, woher dein Schmuck kommt und woraus er besteht?Weihnachten und Liebe gehören irgendwie zusammen. Das Fest der Liebe verbringt man mit den Liebsten: Der Familie, den Kindern, Verwandten. Und wen man liebt, dem macht man schöne Geschenke. Deshalb steht Schmuck oft ganz oben auf dem Wunschzettel. Laut Statista landen bei 25% aller Deutschen Schmuckgeschenke unterm Weihnachtsbaum. Und dafür wird viel Geld ausgegeben.
Über das neue Geschmeide freuen sich Mama, Oma, Schwiegermutter oder Tochter. Natürlich auch der Mann. Aber würden sich die Beschenkten noch freuen, wenn sie wüssten, wie das schöne Schmuckstück entstanden ist? Denn bei Schmuckproduktion und -handel geht es oft alles andere als nicht fair zu.
Schmuckexpertin Carolin Baumgartner vom österreichischen
Rella Design Shop weiß, was dahinter steckt.
BloP: Carolin, was läuft falsch bei unseren üblichen Schmuckstücken?
Grundsätzlich ist es ähnlich wie in der Modebranche – große Ketten lassen billig im Ausland produzieren und keiner weiß genau woher der Schmuck kommt und wer ihn gemacht hat. Es kann nicht nachvollzogen werden, woher das Material kommt und wie es abgebaut wurde. Vielfach wird über mehrere Großhändler gekauft. Es gibt, genauso wie in der Modebranche, die Kampagne „Who made your jewellery“ – um eben dieser unpersönlichen Massenproduktion entgegenzuwirken.
BloP. Du vertreibst bei Rella Designshop selbst schöne Schmuckstücke. Woher beziehst du ihn und wie kontrollierst du faire Arbeitsbedingungen?
Meine Designs werden in einem Familienbetrieb in Sri Lanka per Hand gefertigt. Die Goldschmiede haben sichere Arbeitsbedingungen, eine faire Entlohnung, Freude bei der Arbeit, Sozialleistungen und professionelle Arbeitsausrüstung.
Bevor ich mit meinem Label startete, begutachtete ich verschiedene Goldschmieden und musste feststellen, dass es nicht überall gleich zugeht. Ich lebte in Sri Lanka und hatte so die Chance, viel kennenzulernen. Ich bin nach wie vor mindestens 1mal pro Jahr vor Ort, um neue Designs zu besprechen und den persönlichen Kontakt zu pflegen. Selbst, wenn ich nicht vor Ort bin, erleichtert die moderne Kommunikation den Kontakt extrem.
Schmuck kaufen viele beim Juwelier oder im Shopping-Center. Es handelt sich oft um Massenware, die meist maschinell hergestellt wird. Und trotzdem zahlt man sehr viel Geld dafür.
BloP: Du hast sehr preiswerten Schmuck. Wie wirtschaftet ihr profitabel? Denn bei Rella verdient ja nicht nur die Geschäftsführerin, sondern auch die Menschen, die den Schmuck in sorgfältiger Handarbeit anfertigen.
Ich setzte auf direkte Strukturen, d.h. ich arbeite ohne Zwischenhändler – und spare so viele Kosten. Ein weiterer Punkt ist, der direkte Vertrieb einerseits online und andererseits über Concept Stores und Märkte (z.B. Designmärkte, Green World Tour, Wear Fair u.ä.); gerade in den Anfangsjahren ist das ein großer Vorteil, um die Fixkosten gering zu halten.
BloP: Was mir an deinem Schmuck gefällt, sind nicht nur die Arbeitsbedingungen, sondern auch, dass ihr recyceltes Silber und handverlesene Glassteine vom Strand verwendet. Das klingt so individuell und besonders. Woher kam die Idee?
Vor Rella habe ich viel Zeit am Strand verbracht und als ich direkt am Meer wohnte gehörte zu meiner täglichen Arbeit den angeschwemmten Müll am Strand zu sammeln – dabei habe ich diese Glassteine gefunden und war begeistert, obwohl ich noch nicht genau wusste was es war. Es dauert mehrere Jahre bis das Glas durch Sand und Salz so schön abgeschliffen wird. Und es ist eben direkt ein Stück aus dem Meer – daher bin ich so fasziniert. Ich habe viel Meerglas gesammelt und es kommen auch wieder neue Designs.
Die Umstellung auf recyceltes Silber kam 2017 als ich über die Abbaubedinugnen von Silber recherchierte und mit den Goldschmieden sprach. Seitdem verwenden wir recyceltes Silber, um eben diese schädlichen Effekte der Minenarbeit zu vermeiden, denn die Qualität ist die gleich hohe.
BloP: Und nun noch eine persönliche Frage: Was ist dein Lieblings-Schmuckstück diese Weihnachten?
Gar nicht so einfach, da jedes meiner Stücke etwas Besonderes hat. Die Halskette Horizont – ich liebe sie, weil sie durch ihre gehämmerte Struktur Charakter zeigt und den individuelle Stil, egal ob leger oder elegant, unterstreicht. (Das Schmuckstück seht ihr auf dem ersten Foto)
Vielen Dank an Carolin von
Rella Design Shop! Sie hat deutlich gemacht, dass wir nicht nur mit Freude, sondern mit gutem Gewissen schenken sollten. Mit fairen Schmuckstücken machen wir an Weihnachten nicht nur unseren Liebsten eine Freude, sondern auch den Menschen, die die Geschenke für uns anfertigen. So bleibt ein solches Geschenk in bester Erinnerung.
Beitrag mit anderen teilen
Ähnliche Beiträge